Steinfund

Unser Foto wirft Fragen auf: Wer ist der junge Mann? Was hält er in der Hand? Und hat das überhaupt etwas mit Stolk zu tun? Wir klären auf:

Leon Spreng aus Hessen, wo derzeit noch Weihnachtsferien sind, besucht gerade seine Großeltern in Niederstolk. Auf ihrem Grundstück hat er Bogenschießen geübt. Als er einen Pfeil aus dem Boden zog, kam dort, wo unser Foto entstand, ein von Menschenhand gestalteter Stein ans Tageslicht.

Die nächsten drei Bilder zeigen seine bearbeitete Oberfläche, die vollkommen glattrasierte Unterseite sowie ein Größenverhältnis. Leons Großeltern wussten sofort: „Das ist etwas Besonderes.“ Jutta Krautkrämer-Spreng fuhr damit zu Fachleuten des Archäologischen Landesamtes und erfuhr:

Anhand eines Einzelstückes könne man zwar nichts ganz Konkretes sagen;  aber solch ein Stichel, der vermutlich Teil eines größeren Werkstückes gewesen sei, passe gut ins Neolithikum, also in die Jungsteinzeit, als die Jäger und Sammler dank Bodenbearbeitung sesshaft wurden. Außerdem wurde dort sein Härtegrad mit 7 ermittelt, was bei 10 für Diamanten beachtlich ist und die Wirkung als Werkzeug oder Waffe unterstreicht.

Im Hintergrund der Fundstelle sieht man die beiden Wirtschaftsgebäude, an deren Standort nachweislich die mittelalterliche Kirche der „parochia Stoldikhe“, des Kirchspiels Stolk gestanden hat. Und wer die S. 18 unserer Dorfchronik noch nicht gelesen hat, der weiß jetzt dank eines hessischen Ferienkindes: Stolk ist viel älter, als die meisten denken.