Feuerwehrgerätehaus mit dem Anbau aus dem Jahr 2021

Feuerwehr

Am Sonntag, dem 29. Dezember 1889, gründeten 38 Männer in der Gastwirtschaft Niederstolk die Freiwillige Feuerwehr Stolk. Ihre Erstausrüstung bestand aus der von der vorherigen Brandwehr genutzten Handdruckspritze, 40m Schlauch und zwei Dachleitern; sie wurde umgehend um Patschen, Haltehaken, Laternen, Leitern und persönliche Gegenstände erweitert. Alles lagerte im Schuppen, der damals neben der Meierei dort stand, wo heute der Dorfteich liegt.

Hauptmann der Wehr war Meierist Asmus Greggersen, dessen Posten nach 18 Jahren der Mühlenbesitzer Carsten Rathje übernahm. Mit der Anschaffung einer Kleinmotorspritze, die auf einem privaten Lastwagen verladen wurde, erhielt die Stolker Feuerwehr ab 1927 überregionale Bedeutung: Sie wurde zu Einsätzen bis hinter Neuberend gerufen. Die Alarmierung erfolgte bis 1964 mittels Nebelhörner.

In den Sog der Politik geriet die Wehr 1934, als Ortsbauernvorsteher Peter Jepsen die Führung übernahm und die Umbildung zum Löschzug 3 der FF Fahrenstedt e.V. vollzogen wurde mit dem Ziel einer wehrmäßig gegliederten Truppe der polizeilichen Exekutive nach dem Vorbild der SA. Wenigstens personell widersetzten sich die Stolker 1936 mit der Wahl des unpolitischen Maurers Jürgen Sohrt zu ihrem Führer.

1943 übernahm der 3. Zug in Stolk das bisherige Feuerwehrauto des 1. Zuges und baute dafür den Schuppen auf dem Meiereigelände aus, der fortan als Feuerwehrschuppen diente.

Drei Jahre nach dem 2. Weltkrieg formierte sich der Brandschutz neu; die Führung übernahm Tischler Peter Jürgensen, der bereits 1949 vom Kraftfahrer Hans Jacobsen abgelöst wurde. Doch nach wenigen Jahren rebellierte es an der Basis: Ein Brandmeister brauchte fundierte Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule, und deshalb stieg 1956 der Bauer Hans-Heinrich Johannsen zum Wehrführer auf. Danach kam der Aufschwung mit einer 800l-Kraftspritze 1958, der Übernahme eines Tanklöschfahrzeuges vom Katastrophenschutz 1961, Bau einer Garage mit zwei Stellplätzen, Kauf eines ausrangierten Polizei-Mannschaftswagens als ungenormtes Löschgruppenfahrzeug sowie Installation einer Sirene 1964.

In dem Jahr wurde der Bauer Hans-Wilhelm Christophersen Wehrführer und blieb es bis 1992. Kreisweit verbesserte sich die Alarmierung seit September 1978 durch die Notrufnummer 112 sowie Funkauslösung der Sirenen durch die Rettungsleitstelle. Kommunal wurde die Wehr 1980 aufgerüstet mit einem neuen LF 8, gab jedoch am 29.1.1986 den Unimog TLF 8 an den Katastrophenschutz zurück.

Von 1992 bis 1998 baute der Lehrer Hans-Werner Staritz die Wehr zu einer modern strukturierten Exekutive der Gemeinde aus. Ihm folgten bis 2008 der Kraftfahrer Harald Uck und die technische Rundumerneuerung: 2004 stellte die Gemeinde ein neues TSF/W mit 750l-Wassertank und einer neuen TS 8 in ein neues Gerätehaus am Freizeitgelände.

Rettungsassistent Alfred Steffen führte die Wehr bis 2014. Anfang dieses Jahres löste ihn Oberbrandmeister Hartmut Kühl ab, der beruflich das technische Team des Wasserbeschaffungsverbandes Südangeln leitet. In den letzten Jahren ist es gelungen, den Rückgang der Zahl aktiver Helfer zu stoppen. Dennoch bleibt dies die vordringlichste Aufgabe für die nahe Zukunft.