Die Stolker Sportschützen schießen gern mal Disziplinen, die im heimischen Vereinshaus nicht möglich sind. Dazu gehören seit Jahren Vereinsmeisterschaften mit Kleinkaliber stehend auf 100m in Idstedt. Einmal im Jahr sind sie zum Tontaubenschießen mit Jagdflinten nach Hollingstedt gefahren, wo ihr damaliger Vorsitzender Hans-Heinrich Mordhorst als zertifizierter Schießausbilder sie in die Kunst des reaktionsschnellen Mitschwingens und Vorhaltens eingewiesen hat.
Vorgestern Abend haben sie nun etwas Neues probiert, nämlich mit echter Munition aus großkalibrigen Büchsen auf sich bewegende Tiere zu schießen – nicht auf lebendige, sondern gefilmte Rehe und Wildschweine auf einer Leinwand des Schießkinos von Waffen-Schrum in Tellingstedt/Dithmarschen.
Dazu waren die Jäger Hans-Otto Röh, Kai-Uwe Jensen und Torge Mordhorst mitgekommen. In Trockenübungen zeigten sie zunächst die unterschiedlichen Visiereinrichtungen, und dann ging es für jeweils drei Schützen mit Ohrenschutz hinein ins Kino, während die anderen durch die Scheibe schauten und lachten oder Bewunderungen aussprachen je nach Lage der Treffer, die durch einen roten Punkt angezeigt wurden.
Nach interessanten zwei Stunden blieben die Erkenntnisse, dass ein Schalldämpfer etwas weniger Respekt vor der Waffe erfordert, dass der Rückschlag ohnehin nicht so stark wie bei einer Schrotflinte ist und dass bei vielen Teilnehmern nach den ersten Fehlversuchen die Trefferlage so manche Wildsau zur Strecke gebracht hätte.
In Erfde stärkten sich Sportschützen und begleitende Jäger mit einem Imbiss für die weitere Heimfahrt, und am morgigen Übungsabend mit Luftdruckwaffen werden sie sich im leisen Paleg erinnern an das ohrenbetäubende Knallen jenseits der Eider.