In Stolk gibt es eine neue Gedenkstätte, nämlich im „Stadtweg“, der besser bekannt ist als „Schleppegrell-Weg“. Einige haben sie dort schon länger gesehen, aber erst heute Vormittag wurde sie feierlich eingeweiht. Dazu kam hoher Besuch dorthin.
Unser Foto zeigt (v.li.) Kreispräsident Walter Behrens, unseren Bürgermeister Kai Börensen, Stefan und Knut Hansen vom nahen Hof Seeland, Fördervereins-Vorsitzender Johannes Jessen (aus Stolk), Amtsvorsteher Jürgen Steffensen, Ralf Ragwitz vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Stiftungs-Assistenzkraft Yvonne Dietz-Korsawe, Jessens Stellvertreter und Museumsführer Heinz Schulze (Idstedt), Konzept-Entwicklerin der Idstedt-Stiftung Stefanie Robl sowie Edgar Petersen aus Idstedt als Stellvertreter des Landrats in dessen Funktion als Vorstandsvorsitzender der Idstedt-Stiftung.
Ratsvorsitzender ist kraft Amtes der Kreispräsident, und deshalb legte Walter Behrens an dem neu geschaffenen Gedenkort ein Gesteck nieder. Dabei wies er darauf hin, dass der schleswig-holsteinische Soldat, dem diese Stätte gewidmet ist, bei dem nicht gelungenen Versuch, aus Schleswig-Holstein einen eigenen demokratischen Staat zu machen, sein Leben verloren hat.
Beerdigt wurde er gleich nach der Schlacht von Idstedt etwa 150m weiter westlich. Sein Grab stand dort bis zum 20. August in diesem Jahr – nach dem Ende eines schmalen Feldweges auf einer Koppel zugewuchert im Knick und unbeachtet.
Als der Stolker Johannes Jessen in die Planung eines Radweges zu den Gräbern der Schlacht von 1850 einstieg, reifte die Idee, dieses Grab dort einzubeziehen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Schon mit dem vorigen Bürgermeister war auf Stolker Grund ganz in der Nähe ein geeigneter Platz ausgemacht, und eigentlich hätte alles schnell gehen können.
Doch dann schalteten sich Behörden und Ämter ein. Am alten Standort musste erst ermittelt werden, ob sich noch sterbliche oder stoffliche Überreste im Boden fanden, und am neuen Ort durften Eichenwurzeln nicht beschädigt werden.
Am vergangenen 20. August legten schließlich vier Männer mit der Arbeit los: Johannes Jessen, Heinz Schulze, Edgar Petersen und Knut Hansen, der mit seinem Radlader zum Heben und Transportieren die Muskelkraft ersetzte.
Unsere Fotos am Ende zeigen einen Ausschnitt von dem, was an „Plackerei“ nötig war. Leider passierte dabei der „Super-Gau“: Das eiserne Kreuz fiel mitsamt Betonsockel und zerbrach. Völlig ungeplant musste es in einem Böklunder Fachbetrieb neu geschweißt werden, was optisch perfekt gelungen ist. Die hierbei angefallenen Kosten hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge übernommen, während alles andere ehrenamtlich geleistet wurde.
Am 28. August kam das Kreuz schließlich an seinen neuen Platz, der keine wirkliche Grabstätte ist (weil es nichts umzubetten gab) und daher Gedenkstätte genannt wird. Dort hat Johannes Jessen Wochen später noch den Stein gesäubert und Mitte Oktober zwei Findlinge hinschaffen lassen. Sie verhindern den unfallbedingten Aufprall eines Fahrzeugs auf die Anlage.
Heute bedankte sich Kreispräsident Walter Behrens bei den Akteuren anlässlich einer Abschlussrunde im Museum in Idstedtkirche. Dort hatte die „gute Seele“ des Hauses, Marliese van Beers aus Struxdorf, eine leckere Beköstigung vorbereitet. Johannes Jessen zeigte dabei das neue zweisprachige Hinweisschild, und Bürgermeister Kai Börensen hatte mit Kreispräsident und Amtsvorsteher ein informelles Gespräch. Unsere Fotos zeigen das alles: