Bürgermeister-Bericht

In der Sitzung der Gemeindevertretung vor einer Woche gab es wie immer die Regularie „Bericht des Bürgermeisters“. Darin listete Bürgermeister Kai Börensen auf und kommentierte teilweise, was er seit der vorigen GV-Sitzung an offiziellen Terminen wahrgenommen hatte.

Dabei wurde deutlich, dass ein ehrenamtlicher Bürgermeister viel Arbeit hat, die sich nicht nur auf die eigene Gemeinde beschränkt. 30 Termine bezogen sich auf Sitzungen der eigenen Kultur-, Bau- und Finanzausschüsse, auf den Amtsausschuss, den Breitbandzweckverband, den Schulverband plus dessen Hauptausschuss sowie Bauausschuss, auf Gratulationen zu hohen Geburtstagen, auf Bürgermeisterrunden auf Amtsebene, auf den eigenen Arbeitskreis zum Thema „Freiflächen-Photovoltaik“ sowie Vorbesprechungen zu bereits erledigten und noch ausstehenden Aktivitäten bis hin zur Trinkwasserbeprobung in den gemeindlichen Liegenschaften.

Sein Bericht zeigte, dass viel von dem, was die Gemeindevertretung beschließt, in anderen Gremien einen diskutierten Vorlauf hat. Und er gab Informationen weiter, die man sonst nicht haben würde.

So ist an der Auenwaldschule erneut ein Anbau geplant – diesmal wegen der im Schuljahr 26/27 mit Klasse 1 jährlich aufbauenden Offenen Ganztagsschule. Auch wenn es für den 550qm großen Bau einen Zuschuss von 85% sowie für den laufenden Betrieb eine Förderquote von 75% geben wird, bleiben für das Millionenprojekt hohe Kosten für die Verbandsgemeinden zu zahlen.

Mit einem kleinen Seitenhieb auf die Macht von Vorschriften bedauerte unser Bürgermeister, dass das lange vorher angekündigte Behördenschießen Anfang dieses Monats nicht genehmigt wurde, obwohl an demselben Ort von einem eingetragenen Schützenverein schon seit Jahren Preisschießen anlässlich einer dörflichen Festwoche durchgeführt worden sind. „Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten, als noch ganze Gemeindevertretungen zu einem geselligen Abend zusammengekommen sind, hat sich diese Traditionsveranstaltung zu einem ´Trauerspiel` entwickelt“, bedauerte er.

Auch der Datenschutz wird seiner Meinung nach übertrieben. So bekommt ein Bürgermeister nur noch lückenhafte Daten über personelle Veränderungen in seiner Gemeinde. „Wozu wird ein Bürgermeister überhaupt vereidigt und zur Verschwiegenheit verpflichtet?“

Auf jeden Fall ist TOP 3 einer GV-Tagesordnung immer interessant.