Am 26. August haben die Einwohner*innen des Ortsteils Schwenshöh eine Tradition fortgesetzt, die zwei Jahre pausieren musste, aber durch Corona eben doch nicht eingeschlafen ist: Das Schwenshöh-Fest lebt!
Unser Foto entstand kurz nach halb fünf, als sich eine Gewitterfront bedrohlich näherte und immerhin einige Tropfen auf die Festgäste fielen. Sie hatten sich an ihrem Ortsmittelpunkt versammelt; denn dort stand der Anlass für die diesjährige Zusammenkunft: Ein ganz besonderer Tisch wurde eingeweiht. Er ist mehrere Tonnen schwer. Pächter Hartmut Thiesen hatte ihn vor zwei Jahren auf der nahen Koppel von Martin Hansen ausgegraben. Am Wegesrand wurde Otto Petersen auf seine tischglatte Oberfläche aufmerksam. Schnell waren die Modalitäten geklärt, und da die Gemeinde alles fördert, was dem Zusammenhalt der Menschen dient, übernahm sie die Kosten für den Transport und das Aufstellen des Findlings.
Das war im Mai 2020; aber erst jetzt erlaubte Corona die Einweihung in großem Stil. In der Zwischenzeit hatten sich die Schwenshöher*innen auf einen Namen für das ewig haltbare Möbelstück geeinigt: „Martin-Steen“ zur Erinnerung an den verstorbenen Besitzer der Fundstätte und des unmittelbar benachbarten Gehöfts. Nach der Taufe mit „Schwenshöh-Met“ zog sich die Festgesellschaft in den Wirtschaftsteil des Hansen-Hauses zurück, wo zu Gegrilltem mitgebrachte Salate gereicht wurden und man das harmonische Miteinander gesellig feierte.
Dieses Jahresfest geht zurück auf den 31. August 1989. Damals weihte man den Ortsteilmittelpunkt mit Bürgermeister und Landrat ein mit der Enthüllung des Gedenksteins, der an die Pflanzung der Eiche 1935 aus Anlass der Rückgliederung des Saarlands ins Deutsche Reich erinnert. Seitdem heißt der markante Baum „Saareiche“. Doch wichtiger als dieser historische Hintergrund ist den Nachbarn „auf“ Schwenshöh, dass sie seit ’89 einmal im Jahr fröhlich zusammenkommen, um das gerahmte Foto von damals in ein anderes Haus zu geben – wenn nicht gerade Corona ist.