Halali

Am Tag vor Weihnachten um 13 Uhr im Wald auf Schmöhl: Eine illustre Gesellschaft fand sich an einem langen Tisch, der mit selbst mitgebrachten Speisen und Getränken gefüllt war. Kinder freundeten sich mit Hunden an, hängten Meisenknödel an Bäume oder erkundeten den 69 Jahre alten Trecker von Dieter Karde, der in seinem Wald samt Feuerkorb und Paletten-Plätze für Hunde alles aufgebaut hatte, damit die Gäste sich entspannt unterhalten konnten.

Er war als einer der Jagdpächter Ausrichter des traditionellen Weihnachtstreffens der Jäger für die Öffentlichkeit. Ursprünglich war es mal gedacht, dass Heiligabend etwas Ruhe zuhaus einkehrt für letzte Vorbereitungen zur Bescherung, indem Kinder mit einem Elternteil in den Wald geschickt werden.

Inzwischen ist jeder willkommen (wenn er einen Becher mitbringt) zum gemütlichen Schnack über Jagdliches und das Dorf- oder gar Weltgeschehen. Und dann geschah es wieder:

Auf seinem Weg zu den Kindern dieser Welt kam der Weihnachtsmann genau hier vorbei, hatte für alle eine schokoladige Überraschung in seinem Jutesack und beklatschte sogar auswendig vorgetragene lange Texte.

Nun sieht ein Foto in unserer Galerie wie falsch platziert aus. Aber es soll hier rein. Es zeigt nämlich den Weihnachtsmann genau eine Stunde vor seinem Auftritt im Wald, als er in anderem Rot als zuerst einsatzfähig umgezogener Feuerwehrmann unser Löschfahrzeug wegen einer alarmierten Hilfeleistung besteigt.

Etwas vorher noch nicht Dagewesenes gab es anschließend auch im Wald: Nach der Bescherung sangen die Anwesenden spontan „Alle Jahre wieder“. Musikalisch ging es weiter mit den Jagdhornsignalen „Dankeschön“ und „Jagd vorbei – Halali“. Davon hat das dorfgesellige Treffen seit zwei Jahrzehnten seinen Namen.

Jagdpächter Dieter Karde nutzte die Zusammenkunft für ein Dankeschön an Hans-Otto Röh: Satzungsgemäß muss dieser mit Ablauf des Jagdjahres nach seinem 70. Geburtstag als Pächter und zusätzlich als Sprecher aller drei genossenschaftlichen Reviere in Stolk ausscheiden. Dieter Karde würdigte ihn als Ruhepol mit seinem ausgleichenden Wesen und überreichte ihm im Namen aller Jäger ein namensgleiches Meistergetränk.

Zum Abschied wünschten sich alle ein „Frohes Fest“; nach zwei Stunden war der Schmöhler Wald wieder leer und Heiligabend fing langsam an.