In der Weihnachtswoche tagte die Gemeindevertretung im Gasthof „Zum goldenen Stern“. Dabei wurden geldliche Themen mit erfreulichem Inhalt abgehandelt:
Im kommenden Jahr sinkt die Verbrauchsgebühr in der zentralen Schmutzwasserbeseitigung von 3,25 Euro auf 3 Euro je cbm, und die jährliche Grundgebühr muss nicht angehoben werden, bleibt also für den Wasserzähler eines üblichen Wohnhauses bei 180 Euro. Diese günstige Entwicklung hängt zusammen mit Überdeckungen in Vorjahren, Zinsen für die Abschreibungsrücklage und mit der insgesamt gestiegenen Wassermenge aufgrund einer höheren Einwohnerzahl.
Ein bisher nicht gewesener Geldfluss wird erwartet von der Windenergieanlage der Schleswiger Stadtwerke beim Wasserwerk in Süderfahrenstedt. Seit diesem Jahr können sich nämlich Gemeinden im Umkreis von 2500m von solchen Bestandsanlagen 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde anteilig ihrer Fläche ohne Gegenleistung teilen. Für Stolk könnten dadurch bis zu 2500 Euro im Jahr „herausspringen“; einziger Vorbehalt: Für den Anlagenbetreiber muss das kostenneutral sein, indem der Staat diese 0,2 ct erstattet. Das gibt die derzeitige Rechtslage her.
Einen weiteren Geldgewinn erwartet unsere Gemeinde durch den Beschluss zur Zerlegung einer Gewerbesteuer: Die Bürgerenergiegenossenschaft Helligbek mit Sitz in Sieverstedt betreibt in der dortigen Gemarkung eine Windmühle. Die Gewerbesteuer hierfür stünde also eigentlich der Nachbargemeinde zu. Aber weil man schon früher alles hälftig geteilt hat, wollen die Sieverstedter auch jetzt fair bleiben, und deshalb hat Stolk beschlossen, dass man 50% davon bekommen will.
Obwohl in der Tagesordnung gar nicht vorgesehen, fiel durch Bürgermeister Kai Börensen nebenbei der Satz, dass man im laufenden Jahr ein Plus von fast 30.000 Euro an Gewerbesteuern eingenommen habe.
Danach ging es hauptsächlich um den Haushalt 2024. In ihm werden die Hebesätze für die Steuern nicht erhöht, bleiben also für die beiden Grundsteuern bei 330% sowie bei der Gewerbesteuer bei 350%.
Allerdings kommt es im Ergebnisplan durch Aufwendungen von 1.523.800 Euro zu einem Jahresfehlbetrag von 5.000 Euro sowie im Finanzplan durch Ausgaben von 2.338.000 Euro sogar zu einem Finanzmittelfehlbetrag von 18.600 Euro. Aber das sind nur Planansätze, die schon dann besser aussehen, wenn noch nicht in die Erstellung eines Konzeptes zur zentralen Nahwärme eingestiegen wird.
Und genau das ist derzeit fragwürdig; denn der Bund hat die Fördermittel kurzfristig ausgesetzt. Ohne 75%-igen Zuschuss sei ein solches Vorhaben mit mindestens 80.000 Euro Kosten nicht zu stemmen. Sollte sich hingegen plötzlich wieder ein Fördertopf auftun, will die Gemeinde für das Quartier „City Stolk“ einen fertigen Antrag „in der Schublade“ haben.
Einen ordentlichen Batzen Geld hat Stolk in den letzten sieben Jahren erhalten durch Anteile an der S-H Netz AG. Nun wird es im Frühjahr ein neues Beteiligungsangebot geben, das sich jedoch wohl nicht rechnet, weil Darlehenszinsen gegenwärtig höher sind als die zugesagte Rendite. Wenn das so kommt, darf Bürgermeister Kai Börensen so viele Aktien zurückgeben, dass das damals aufgenommene Darlehen vollständig getilgt wird. Einen kleinen Rest will man behalten, um besser informiert zu sein und weiter mitentscheiden zu dürfen.
Und über die bisher eingefahrenen Gewinne bleibt die Freude. Eine solche kam auch auf beim anschließenden gemütlichen Beisammensein, bei dem Bürgermeister Börensen sich bei allen für vertrauensvolle und nette Zusammenarbeit bedankte.