DRK-Ernteabendbrot

So viele Gäste kamen gestern zum traditionellen Ernteabendbrot des DRK-Ortsverbandes, dass beide Säle im Gasthof „Zum goldenen Stern“ als ein großer benötigt wurden. Das Interesse war riesig am Hauptthema des Abends, einem Bildervortrag von Torge Mordhorst über seinen Ernteeinsatz in Australien.

Vorher genossen die Anwesenden ein Rübenmus-Büfett „vom Feinsten“, das mit seinen leckeren Zutaten allen vorzüglich geschmeckt hat. Zu Beginn ging DRK-Vorsitzende Heike Mordhorst auf die Wetter- und Erntesituation in diesem Jahr bei uns ein. Ausdrücklich bedankte sie sich bei den Frauen, die den Saal mit Garten- und Ackerfrüchten optisch hochansprechend dekoriert hatten: Katrin Callsen, Anja Peters, Tanja Feilberg, Britta Höck, Margrit Ammann und Gerlind Matthiesen.

Dann kam Torge Mordhorst zum Zug. Zu seinen zahlreichen Bildern gab er versiert und kurzweilig aufschlussreiche Erläuterungen über seinen siebenmonatigen Einsatz 15.000km von zuhaus. Beschäftigt war er im Südwesten des fernen Kontinents auf einer Farm mit 17.000 Schafen und 15.000ha, als er kam, und 16.500ha, als er letzten Mai wieder wegflog.

Seine Unterkunft lag 20 Autominuten und ungezählte Kängurus von der Farm entfernt. In seiner Wohngemeinschaft hatte er eine lange Eidechse und bis zu 12cm große Spinnen, die die sonst heitere Stimmung im Saal durch Gruseln unterbrachen.

Dazu gesellte sich auch ein besonderes Beuteltier, nämlich ein Kurzschwanzkänguru, das in Australien Quokka genannt wird (s. Selfie-Foto).

Seine Bilder beeindruckten weiterhin mit für uns ungewohnten Dimensionen: ein Einzelschlag von 350ha, ein 125t fassender Rapswagen, Mähdrescher mit einer Schnittbreite bis 15m, ein überlanger LKW mit drei Anhängern und 112,5t Gesamtgewicht, eine 21,5m breite Drillmaschine und eine 48m breite Unkrautspritze – so etwas gehört dort zur Landwirtschaft, wo Fläche und Größe die schlechteren Boden- und Klimaverhältnisse ausgleichen müssen. Und dennoch ist der Hektar-Ertrag in Deutschland dreimal so hoch.

Ein Foto zeigt das Größenverhältnis besonders eindrucksvoll: Torge vor dem 570 PS-starken Trecker, den er täglich 10-15 Stunden und einmal 19 Stunden gefahren hat bei durchschnittlich 30 Grad, „die sich aber anfühlten wie bei uns 22. Nur nachts, wenn der Wind vom Meer kam, war es mit 7 Grad ‚scheißekalt‘“, erinnerte sich Torge.

Zahlreiche Nachfragen zeigten das wirkliche Interesse am Vortrag. Unter Applaus bescheinigten ihm seine Zuhörer: „Das hast du ganz toll gemacht, Torge!“