Dr. Willem Evermann, Elke Börensen, Anja Mordhorst, Petra Steffen, Bente Meins und Heike Möller-Petersen (v.li.), Jörg Immen bekam den ersten Pieks des Tages.

Zum Corona-Pieks in den Gasthof

162 Personen pilgerten am Samstag, dem 22. Januar, zum Gasthof „Goldener Stern“, um sich ohne Anmeldung eine Corona-Impfung „verpassen“ zu lassen. Der im Ort wohnende Arzt Dr. Willem Evermann hatte mit der Gemeinde einen Spenden-Deal ausgehandelt, der aus dem DRK-Ortsverein und der Feuerwehr zahlreiche Helferinnen und Helfer mitmachen ließ. Gastwirt Jan-Wilhelm Frerichs war sofort begeistert von dieser Idee und funktionierte seinen großen Saal zu einem medizinischen Zentrum um mit separatem Ein- und Ausgang, Warte-, Anmeldungs- und Ruhebereich. Herzstück war die Impfstation für den Arzt und Stolker DRK-Frauen, die beruflich zum Umgang mit Spritzen ausgebildet sind.

Sie alle hatten den größten Andrang in der ersten Stunde ab zehn mit 55 Impfungen zu bewältigen. Da musste, um die vorgeschriebenen Abstände einhalten zu können, auch noch die Vereinsstube zum abschließenden Ruhebereich hinzugenommen werden. Stress kam trotzdem nicht auf, und von Stunde zu Stunde wurde es ruhiger. Das freute die Impflinge, weil sie ohne Warteschlange in kürzestmöglicher Zeit einen Corona-Wirkstoff kriegten. Weil Biontech nur für unter 30-Jährige und das gleich 95 mal verabreicht wurde, weiß man, dass diese Altersgruppe am häufigsten vertreten war. Alle anderen erhielten Moderna, und eine weitere Auszählung ergab, dass nur sechs Personen eine Erstimpfung bekamen, 33 ihre Zweitimpfung, und der Rest wurde anders dosiert „geboostert“.

Die Impfwilligen kamen aufgrund breit gestreuter Reklame aus 36 Gemeinden zwischen Steinberg, Süderhackstedt und Osterrönfeld. Erwartungsgemäß war die Gastgebergemeinde mit 33 Personen am häufigsten vertreten. Es folgten Böklund mit 15 und Schleswig mit zehn.

Am Ende waren alle zufrieden: Dr. Evermann sah darin einen Baustein zur notwendigen Durchimpfung der Bevölkerung, die helfenden Frauen und Männer hatten Spaß, im Team mit Dorfbekannten zusammenzuarbeiten, der Gastwirt konnte all seine Erbsensuppe mit Bockwurst verkaufen, am Crepes- und Waffelstand war Kundenverkehr, und die Geimpften lobten den durchdachten und freundlich begleiteten Durchgang durch die Impfstation.

Die weitestgereiste Person brachte es so auf den Punkt: „Dank Stolk hab ich ein glückliches Wochenende – ich bin ́geboostert` und Sonntag brauch ich nicht zu kochen: Es gibt eure Erbsensuppe.“

https://gemeinde-stolk.de/